Durch einen glücklichen Zufall konnte die Familie Gross 2005 Weingärten in der Region Haloze, genauer gesagt in Gorca kaufen. Nach einer Zeit des Kennenlernens und des Experimentierens mit Boden und Rebsorten kam sechs Jahre später der erste slowenische Wein, der Colles 2011, auf den Markt. Damals noch unter dem Familienlabel „Weingut Gross“, welches in Ratsch, in der Südsteiermark beheimatet ist. Seit 2016 konzentrieren sich Maria und Michi ausschließlich auf das eigenständige Weingut Vino Gross in der Štajerska Slovenija. 

„Wir haben uns verliebt - in die extrem steilen Hänge des alten Weinbauorts Gorca, in die wildromantische Landschaft der Region Haloze.“

Haloze ist eine pittoreske Region! Die Bedingungen sind allerdings speziell. Die Lagen haben bis zu 65 Prozent Neigung. Die Besonderheit, die sich daraus ergibt: „Wir bewirtschaften knapp 22 Hektar, ca. 19 davon sind terrassiert, die nur jeweils 2000 Stöcke pro Hektar erlauben.“ Auch die starken Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht prägen sehr stark die Weine.

Die Reben wachsen auf Opok (=kalkhaltiger Mergelboden). Der humusreiche Oberbodenanteil ist gering, wodurch die Rebstöcke auf der Suche nach Nährstoffen tief im Kalkmergel wurzeln. 

„Opok verschafft Dichte, Länge und Würze am Gaumen.“

Furmint ist hier der Main Character. Historisch betrachtet war sie die Leitsorte für die Gebiete Slowakei, Ungarn, östliches Österreich und das nördliche Slowenien. Die Stärke des Furmints ist es das Terroir ungeschönt zu vermitteln. Die Weingärten werden auch nur mit den besten Furmint Klonen (Wenzel & Szepsy sei Dank!) bepflanzt. Jedoch treibt der Furmint früh aus und ist somit frostanfällig. Zudem ist sie sehr anfällig für den echten und falschen Mehltau. 

„Wir kennen keine Rebsorte, die derart empfindlich auf Niederschlag reagiert. Wir sind stolz, diese außergewöhnliche Rebsorte zu kultivieren, auch wenn sie sich nicht jedes Jahr bändigen lässt.“

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Die Idee ist es, diese einzigartige Region mit diesem unglaublichen und tiefgründigen Terroir aus ihrem fast hundertjährigen Dornröschenschlaf zu wecken. Ihre Weine galten einst als die besten der K. u. K.-Monarchie und wurden bei Hofe getrunken. 

„Die Möglichkeiten in Haloze faszinieren mich einfach zu sehr, als dass ich mir vorstellen könnte, mich in einem anderen Gebiet auf dieselbe Art und Weise verwirklichen zu wollen.“

Seit 2014 bewirtschaften sie ihre Weingärten nach biologischen Richtlinien, seit 2022 sind sie auch im Zertifizierungsprozess für biodynamische Bewirtschaftung. Auch das Thema Permakultur wird zunehmend angegangen. Der viel verwendete Begriff „Biodiversität“ spielt ebenso eine wichtige Rolle, um den Erhalt einer Artenvielfalt für Tiere und Pflanzen gewährleisten zu können. In Haloze sind die Anlagen terrassiert und nur 2000 Stöcke pro Hektar möglich (der Durchschnitt pro Hektar auf nicht terrassierten Anlagen beträgt zwischen 4000 bis 8000 Rebstöcke). Die Böschungen zwischen den einzelnen Terrassen eignen sich perfekt als Rückzugsmöglichkeit für die Tier- und Pflanzenwelt, da diese Böschungen nur 1-mal pro Jahr (nach der Ernte) gemäht werden. 

Die Kellerarbeiten erfolgen nach nichtinvasivem Prinzip: es wird auf naturnahe und traditionelle Methoden gesetzt. Die Weine vergären spontan – ohne Zutun künstlicher Hefe – und reifen lange im Holzfass. Die Weine kommen ungeschönt und unfiltriert auf die Flasche, oft auch ohne Zusatz von Schwefel. 

Maria und Michael Gross machen ihre Weine so, wie sie es für richtig halten: Ohne Verpflichtungen, ohne Dogmen.

Durch behutsame Handarbeit und biologische Bewirtschaftung möchten Maria und Michi in ihren Terrassenweingärten höchstmögliche Balance zwischen Wuchs und Ertrag erzielen. Charakteristikum der Weine ist das harmonische Gleichgewicht zwischen Reife und Säure. Vino Gross Weine stehen für Trinkfreudigkeit. Vibrierend, karg, salzig und langanhaltend! Puristisch und stilprägent für eine ganze Region!