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Stéphane Bernaudeau

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Winzer

Stéphane Bernaudeau

Ort

Martigné-Briand, Loire

Größe

3,5 ha

Terroir

Schiefer, Lehm, Kies, Vulkangestein

Weinbau

Biodynamisch

Stéphane Bernaudeau lernte das Handwerk des Winzers bei einem der berühmtesten Winzer des Loire-Tals, Mark Angeli von der Ferme de la Sansonnière. In den über fünfzehn Jahren, die er für Mark arbeitete, konnte Stéphane aus erster Hand erfahren, welche Auswirkungen eine sorgfältige Bewirtschaftung und niedrige Erträge auf die Erzeugung von trockenen Chenin Blanc im Anjou haben. Durch den regen Austausch sowie zahlreiche Verkostungen mit Pionieren wie Richard Leroy oder auch Eric Calcutt entstand erst diese enorme Begeisterung für Wein.

 

Daher auch seine Vorliebe für Blindverkostungen - fernab von Etiketten, einzig die Qualität im Glas zählt. Auch wir durften in diesen Genuss kommen und bekamen von Stéphane blind einen 2014er Les Onglés und 2016er Les Nourissons eingeschenkt! Absolut magischer und Gänsehaut-Moment, da die Weine wirklich in einer ganz eigenen Liga spielen.

 

2000 war sein erster Jahrgang, nebenbei half er weiterhin Mark. In ihrer Philosophie des Weinmachens unterscheiden sich die beiden aber kaum. Anfangs produzierte Stéphane auch Rotweine, doch als Chenin Blanc- und Weißweinliebhaber konnte ihn Cabernet nie wirklich überzeugen. Die Weine werden alle Parzelle für Parzelle ausgebaut. Gleiche Bewirtschaftung, gleicher Ausbau. Mit Nourisson fing alles im Jahr 2000 an. Hier befinden sich 30 lange Reihen von Reben, die 1910 gepflanzt wurden. 2008 folgte Terres Blanches. 0,45 ha von über 80 Jahre alten Reben. Seit 2014 vinifiziert er Les Onglés, eine wesentlich kühlere Parzelle auf der anderen Seite des Flusses Layon. 2019 kam noch ein kleiner Plot auf dem Bonnzeaux Hügel dazu: Les Coqueries - oder wie Stéphane uns mit einem Schmunzeln im Gesicht sagte, der Batard-Montrachet von Anjou. Eine wesentlich wärmere Lage, die Weine von hier strotzen nur so vor Kraft (übrigens ist der Nachbar im Weingarten das

Château de Bonnezeaux).

Les Ongles 2020
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Die biodynamisch bewirtschafteten Reben werden ausschließlich von Pferden bearbeitet. Die Weine sind alle als Vin de France etikettiert, und das schon seit mehreren Jahrgängen, denn Stéphane möchte seine Weine für sich selbst sprechen lassen und sich nicht von den Gremien der Appellation festlegen lassen.

 

Stéphane verwendet eine vertikale Presse. Nach dem Pressen kommt der Wein in Edelstahl, um die verschiedenen Pressungen zu regulieren. Der Most gärt spontan in gebrauchten Fässern (bis zu 15 hl). Die Weine bleiben so lange wie sie brauchen im Fass. Normalerweise machen alle Weine eine spontane Malolaktische Gärung, diese wird aber nicht erzwungen.

 

Nachdem er eine Zeit lang Weine die Weine ohne Schwefel auf die Flache gebracht hat, verwendet er heute wieder niedrige Mengen von SO2, da er die zusätzliche Stabilität und Spannung im jugendlichen Stadium bevorzugt.

 

Durch Spätfröste in den Jahren 2016 und 2017 hat er rund 3/4 seiner Produktion verloren. Infolgedessen hat er sich eine mobile Windturbine zugelegt. 2019 gab es wieder einen dieser Spätfröste, doch hier verlor er „nur“ rund 40% - andere Weinbauern verloren nahezu alles!

 

Bernaudeaus Weine genießen in der Wine-Bubble einen unglaublichen Ruf und haben fast so etwas wie einen Kult geschaffen! Diese Weine von Weltformat sind der purste Ausdruck dieses einzigartigen Terroirs. Auf dem Sekundärmarkt werden Einzelflaschen für mehrere hunderte Euro teilweise sogar tausende Euro angeboten. Doch Stéphane ist ein absolut bodenständiger Typ, für den es nichts Schöneres gibt, als allein inmitten seiner Reben zu sein, zu lauschen, zu beobachten und Mutter Natur zu erleben.

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